Duale Reha für Körper und Psyche
Das neue Konzept ist ein einzigartiges Angebot.
Wer körperlich krank ist, hat häufig auch Probleme mit der Psyche. Mit der Dualen Reha bieten einige Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung Bund ein neues, innovatives Konzept an, das sich der ganzheitlichen Behandlung verschrieben hat. Mit vielen Vorteilen. Viele chronische Erkrankungen bringen ein erhöhtes Risiko für psychische Probleme mit sich. Umgekehrt können psychische Probleme dazu beitragen, dass körperliche Erkrankungen entstehen oder sich verschlimmern. Dieses Phänomen nennt man Komorbidität. Für die Behandlung ist es von Vorteil, wenn man körperliche und psychische Probleme parallel angeht. Dem trägt das Konzept Duale Reha Rechnung. Entstanden sei die Idee aus dem Klinikalltag heraus, berichtet Dr. Gerhard Sütfels, Ärztlicher Direktor des Reha-Zentrums Todtmoos. Immer wieder waren ihm als Psychiater und Psychotherapeut Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen vorgestellt worden, weil psychische Probleme genauso dringlich waren wie die körperlichen. Ähnliche Impulse kamen aus anderen Reha-Zentren wie der Klinik Seehof, die auf Kardiologie und Psychosomatik spezialisiert ist. Aber auch bei Krebs, Diabetes, orthopädischen, Haut- und Magen-Darm-Erkrankungen sind Komorbiditäten häufig. Zudem werden Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Rückenschmerzen maßgeblich durch den Lebensstil mitverursacht.
>> Wir bekommen sehr gute Rückmeldungen und sehen auch sehr gute Erfolge in der Dualen Reha. <<
DR. GERHARD SÜTFELS
Lebensstil, Krankheitsbewältigung, Stress und Entspannungsverfahren spielen in einer Reha zwar immer eine Rolle. Die Duale Reha geht allerdings weiter: Sie dauert wie eine psychosomatische Reha fünf Wochen mit der Möglichkeit, um bis zu zwei Wochen zu verlängern. Neben psychologischen Testungen beinhaltet sie deutlich mehr psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche. Die Fachdisziplinen stehen zudem in regelmäßigem Austausch und halten die Visiten gemeinsam ab. Das Modellprojekt Duale Reha wird mittlerweile an sieben Reha-Zentren für definierte Krankheitsbilder angeboten und kommt bei Patientinnen und Patienten sehr gut an. Voraussetzung für eine Duale Reha ist das Vorhandensein einer körperlichen und einer gleichwertigen psychischen Diagnose, zum Beispiel einer Angststörung, Depression oder Anpassungsstörung.
Wo gibt es die Duale Reha?
Angeboten wird das Konzept an folgenden Reha-Zentren der Klinikgruppe der Deutschen Rentenversicherung Bund:
- Reha-Zentrum Borkum, Klinik Borkum Riff (Psycho-Dermatologie)
- Reha-Zentrum Seehof (Psycho-Kardiologie)
- Reha-Zentrum Bad Frankenhausen (Psycho-Orthopädie)
- Reha-Zentrum Bad Homburg, Klinik Wingertsberg (Psycho-Onkologie)
- Reha-Zentrum Bad Brückenau, Klinik Hartwald (Psycho-Gastroenterologie)
- Reha-Zentrum Bad Kissingen, Klinik Saale (Psycho-Diabetologie)
- Reha-Zentrum Todtmoos, Klinik Wehrawald (Psycho-Pneumologie)